September 29, 2006

Botanikrätsel

Ich hab mich gestern verschätzt; es waren 250 Bilder. Nach dem Aussortieren sind dann noch gute 150 übrig geblieben. Ein hoch auf den technischen Fortschritt, mit Kleinbildfilmen, könnte ich mir das nicht leisten :)





September 28, 2006

curly kale

Heute waren wir mit unseren Freikarten im Biodome und im Botanischen Garten (inkl. Insektarium). Beides war sehr cool, aber für ne ausführliche Beschreibung bin ich zu müde. War heute 14h ununterbrochen auf Achse.
Im Biodome gibts 4 verschiedene Klimazonen/Lebensräume mit ner Reihe lustiger Tierchen (Kaimane, Papageien, Bieber, Fische...). Das ganze ist in der alten Olympiahalle untergebracht, direkt neben dem architektonisch bemerkenswerten Olympiastadium, welches erst Jahre nach der Olympiade '76 fertig gestellt wurde. Die Konstruktion des Daches war zu komplex. Ein lustiges Detail am Rande: Vor dem Stadion sind alle Goldmedaillengewinner verewigt, und damals dominierten zwei, heute nicht mehr existierende Länder. Und so kommt es, dass immer noch die Flagge der DDR vor dem Stadion weht! Besonders spannend müssen die Leichtathletik der Frauen gewesen sein... GDR, GDR, GDR, GDR, GDR, GDR, USR, GDR, GDR, HUN, GDR, GDR, GER...


Der Botanische Garten ist krass riesig (85 ha, nur London ist größer) und wunderbar vielfältig. Alles was das Biologen oder Gärtnerherz begehrt. Derzeit ist auch das chinesische Lampionfest mit unzähligen Lampions. Fotos kann ich heute keine anbieten, da der Kameraakku leer ist und ich die 160 Fotos erstmal durchschauen muss. Ist aber bestimmt was dabei.

September 26, 2006

Hin und weg

So, wieder zurück in Montreal und schon wieder den ganzen Tag auf Achse... Aber der Reihe nach. Erstmal zum Wochenende mit dem MOC: Die Wettervorhersage war mies, der Schulbus hatte Mini-Sitze und wir hatten ne Menge Spass!
Am Samstag morgen um 8:00h war Treffpunkt an der Uni und ca. 60 mehr oder minder wache Studis kamen. Auf der ca. 1stündigen Fahrt wurden dann aber auch die letzten Schlafmützen wach, weil die Strassen hier im Winter einiges mitmachen und dementsprechend holprig sind. Jedenfalls kamen wir bei leichtem Nieselregen am Haus in Shawbridge (Kaff nördlich von Montreal) an. Nach kurzem Kennenlernen des Hauses und der anderen Leute, ging es direkt wieder raus zur Photo-Scavenger-Hunt. Unsere Gruppe war klein, aber fein. Mit nur 4 Leuten haben wir den ersten Platz mit den besten Bildern zu Aufgaben wie Happiness, Meaning of Life, Roadkill, Hardcore usw. gemacht. Die "Fantastic Four" halt. Einen Preis gab aber es nicht :( Daür ne Menge lustiger Bilder von allen Gruppen.

Nach dem Mittagessen ging ein Teil der Gruppe dann wandern, ich hab mich der "Spielgruppe" angeschlossen. Also ab in den Wald und ein paar Runden Capture-the-Flag gespielt. Das war aber vom Reglement her nicht so ganz durchdacht, denn es wurde keine einzige Flagge erbeutet - die waren alle zu gut versteckt. Wir haben das ganze dann auf ein Footballfeld verlegt und da hat es richtig Spass gemacht; Wir waren pausenlos am Rennen und man hat sich auf dem nassen Rasen auch ordentlich langgelegt.

Nach dem Abendessen, haben ein paar Leute sich beim Body-Bouldern versucht. Das Ziel ist es, den Partner, ausgehend vom Huckpack, einmal zu "umklettern". Also hoch auf die Schultern, über den Bauch, durch die Beine und wieder auf den Rücken. Sah auf jedenfall anstrengend aus ;)

Um Mitternacht war dann das traditonelle Nacht-Nackt-Baden im See angesagt. Bei ca. 10°C haben die 50 Leute den halben Wald zusammengebrüllt. Wenn irgendwo Tiere in der Nähe waren, haben wir garantiert alle im Umkreis von 5km verscheucht. Und nein, es gibt keine Fotos!
Am Sonntag kam trotz schlechter Vorhersage die Sonne raus und wir mit einigen Leuten wandern gegangen. Leider war es etwas bewölkt und der die Bäume in der Gegend waren noch nicht so rot wie das Wochenende davor. Gegen 16:00 hieß es dann zurück nach Montreal.



Damit war das Wochenende noch nicht zu Ende. Abends bin ich mit Natacha ins To-Hu (von To-Hu-Bo-Hu, wer kennt den Ursprung des Worts?), wo es eine Vorstellung der École Nationale de Cirque gab. Hammergeil, was dort in der Manege an Artistik und Akrobatik geboten wurde. Am Seil, Trapez, Kunstrad, Rad, Jonglage etc. Supercoole Show drumherum mit Musik von Beck, Radiohead u.a. Das war nochmal ein Höhepunkt, bevor ich mich hundemüde ins Bett gelegt hab.

Diese Woche gibt es für internationale Studenten freien Eintritt in die wichtigsten Attraktionen und Museen - das muss man ja ausnutzen. Also ging es heute erstmal in die Biosphere, eine Austellung zum St. Lorenz Ökosystem und Süßwasserlebensräumen im ehemaligen amerikanischen Expo '67 Pavillon. Die Ausstellung ist super gestaltet. Bei den ganzen Experimenten zum Anfassen, denkt man zwar immer, dass es nur für Kids ist, aber es waren eigentlich keine Kinder da :) Nur die großen Kinder.
Bevor es zurück an den Schreibtisch ging, sind wir noch kurz durch den Park gelaufen (der liegt auf einer anderen Insel im St. Lorenz) und haben uns das Panorama von Montreal Downtown angeschaut.


So, die Woche wird noch anstrengend, daher heisst es nun ab in Bett. Mittwoch geht es in den BioDome und den Botanischen Garten, einen der größten weltweit. Weitere Pläne gibt es noch nicht. Gute Nacht.

September 22, 2006

Kirsch

Ja, wir hatten noch eine große Idee: Schwarzwälder Kirschtorte!
Jörg hat echt drauf bestanden, wir anderen wollte ja eher was einfaches machen, aber keine Chance :) War aber auf jedenfall eine gute Entscheidung, die Torte zu machen. Auch wenn wir vergessen hatten, und um einen Handmixer zu kümmern... also hieß es das Eiweiß mit einer Gabel steif zu schlagen. Was uns dann auch nach einer 3/4h gelang. Swetlana hat sich unermüdlich um das Eiweiß gekümmert, so dass für uns quasi nur das Finisch mit 1kg Sahne blieb. Und natürlich der ein oder andere Schuss guten Kirschwassers.
Aber das Ergebnis konnte sich echt sehen lassen und beim Potluck auch ziemlich viel Begeisterung ausgelöst. Auf jedenfall war die Torte in 10min weggeputzt.

September 20, 2006

eilige Spezialitäten

Was fällt euch zum Thema deutsche Spezialitäten ein? Nichts? Weißwurst und Leberkäse? Dann seid ihr genauso ratlos wie ich. Morgen heißt es Potluck - d.h. jeder bringt was leckeres, typisches aus seiner Heimat zum Abendessen mit. Und wir deutschen sind wieder mal aufgeschmissen. Mir fallen nur deftigste Sachen ein, Saumagen etc.
HILFE! Helft mir und schickt mir eure Ideen zu typisch deutschen Gerichten per eMail. Mit Weißwurst kann ich da morgen ja nicht auftauchen.

Die letzten Tage waren nicht sehr aufregend. Uni halt. Am WE gehts aber raus mit 60, 70 Leuten in die Hütte vom MOC. Und da heute meine neue Digicam eingetroffen ist, wird's nach dem Wochenende bestimmt ein paar coole Bilder geben. Ich kann euch ja mal mit ein paar Bildern aus dem nächtlichen Montreal anfixen ;)



Ach ja, den Blog gibt es natürlich auch als RSS - nicht nur als XML. Also ran an den RSS-Reader und eintragen! Im Abo gibt's mich billig.

September 19, 2006

Tokio

Nachdem ich gestern zu 1. Mal die volle Rush Hour in der Metro erlebt habe, weiß ich:
Ich will nicht nach Tokio!

September 17, 2006

Rauchiger Regen

So, gerade sind wir vom ersten Camping-Ausflug. Als wir gestern auf dem Markt Jean-Talon hier in Montreal waren, kam spontan die Idee, das gute Wetter zu nutzen und in die Berge (naja, mehr Hügel) zu fahren. Gesagt, getan. Sachen geapckt, was zum grillen gekauft und ab gings in die Nähe von Sainte-Agathe-des-Months. Wir kamen genau rechtzeitig, um das Zelt vor dem Sonnenuntergang auf zu bauen und das Feuer an zu zünden. Leider brannte es dann sehr schnell runter, so dass wir nicht solange Licht hatten. Für ein paar leckere Kartoffeln, Karotten und Grillkäse mit Brot und Wein hat es aber noch gereicht.
Der Campingplatz hatte für jedes Zelt einen eigenen kleinen Platz im Wald, direkt am Seeufer. Super schön gelegen. Leider hat es in der Nacht geregnet, so dass morgens alles was klamm war und es war auch nicht mehr allzu warm. Aufgrund der Temperaturen haben, wir das Kanu fahren sein gelassen und sind stattdessen auf einen der Hügel gewandert und haben die Aussicht genossen. Der Indiansummer fängt hier gerade an und an einigen Stellen hat man schon richtig intensive Rot- und Gelbtöne in den Wäldern. Die Farben werden in den nächsten 2 Wochen aber noch wesentlich intensiver und ich hoffe, dass ich noch ein paar mal raus in die Natur komme und euch auch mit ein paar tollen Bildern neidisch machen kann :)
Nächstes Wochenende gehts mit ca. 60 Studis aus dem MOC in ne Hütte, die ca. ne Stunde von Montreal entfernt ist. Soweit ich mich erinnere werden Wanderungen, Rock-Climbing, Orientierungsläufe und noch allerlei angeboten. Bis dahin muss ich allerdings in der Uni mal was aufholen und das erste Assignment in meinem Statistikkurs fertig haben. Die Woche steht also erstmal im Zeichen der Uni.
Hier gibt's ein paar Bilder vom Lac du Cordon:




September 16, 2006

Historie und Ausflug

Gestern Abend waren wir mit ein paar Leuten auf ner Party im Mädels Wohnheim. Die Party war so lalala... auf jedenfall haben ne Menge Typen gedacht (wir natürlich nicht!); "Cool, ne Party nur mit Mädels - das rockt!"
Hat aber nicht so gerockt. Dafür hat mich ein Pakistani scheel angemacht. Als er erfuhr, dass ich aus Deutschland bin, hat er direkt mal den Arm zum alten "deutschen" Gruß gehoben. Dafür musste ich ihm eine über seine dämliche Mütze ziehen. "I'm just joking.." - Ich auch. Der Idiot hatte auch noch ein "Vote for Musharraf"-Shirt an. Manchen Leuten kann man echt nicht mehr helfen.

Aber genug aufgeregt. Hier ist herrliches Wetter und ich fahre gleich mit meiner Mitbewohnerin raus in die Berge, zum Campen und vielleicht etwas Kanu fahren morgen. Mal sehen. Ausführliche Infos gibt's nach meiner Rückkehr.

September 14, 2006

school shooting

Heute hat in Montreal, am Dawson College, ein Amokläufer versucht sinnlos Schüler zu erschiessen. Das College ist ziemlich zentral in Downtown gelegen, aber ich habe zum glück nichts mit bekommen. Als ich vom MOC Treffen zurück kam, habe ich es von meiner Mitbewohnerin erfahren. Genaues weiß hier auch noch keiner. Zum Glück ist niemand gestorben, es schweben aber noch einige Leute in Lebensgefahr.
Vor 17 Jahren gab es hier schon einmal ein Massaker an der Ecole Polytechnique. Damals hat der verrückte Täter nur Frauen erschossen, weil Femistinnen angeblich sein Leben ruiniert hätten.
Was sagen denn die Psychologen zu solchen Menschen?

September 13, 2006

nachspiel

Im lokalen Veranstaltungsmagazin "Mirror" beschwerte sich ein Leser über die grölenden McGill Erstis:

"...Promoting hate towards any group - be it another university or another faculty - is simply unacceptable in a world wher we're trying to promote diversity.
And while I realize that chants that sound something like “Fuck! Fuck! Fuck! Kill! Kill! Kill!” done to “the Rah! Rah! Rah!” thing is all done in GOOD FUN, I’m sure that every time a neo-Nazi or a KKK member beats up somebody, they also think it’s a blast. Shame on McGill and whoever organized all those chants for promoting hate and violence and aggression...."

I am sorry, Sir. Starker Tobal - Neonazis, KKK und Froshies. Alles ein Haufen. Allerdings hat niemand "Kill! Kill! Kill!" gerufen. Besser mal die Füße waschen, dann rutscht der Dreck aus den Ohren etwas nach.

September 11, 2006

soup, science & id

Heute gabs die erste Veranstaltung der Reihe "Soup & Science". Wie der Name sagt, gibt's beides: Erst etwas Science und dann Suppe und Getränke. Jeden Tag stellen 5 Profs ihr Fachgebiet/Forschungsinteressen in 3min (Sie halten sich alle an die 3min!) dar.
Besonders cool war Prof. Alters, der sich mit naturwissenschaftlicher Lehre und der Lehre der Evolutionstheorie im besonderen beschäftigt. Was er für Stories erzählt hat ist echt krass. Da kommen teilweise hochdekorierte Leute zu ihm und sagen;
"Tja... mit der Evolutionstheorie, also ich weiß nicht. Da sind so viele Lücken, lasst uns doch einfach eine Übernatürliche Macht annehmen!"
Und das Problem ist, diese Leute werden immer mehr. Nur gut 50% der Amis halten die Evolutionstheorie noch für akzeptabel! Worauf ich aber eigentlich hinaus will, ist seine Antwort an seine werten fachfremden Kollegen.
Wenn z.B. ein Geograph (oder Psychologe oder was auch immer) zu ihm kommt und sagt:
"Hier und da gibt es doch Hinweise auf eine übernatürliche Macht. In der Zellbiologie (oder Paläontologie etc.) gibt es ungekärte Rätsel und die erkläre ich wissenschaftlich mit dem und dem Prinzip." (Viele grüße an den 2. Thermodynamischen Hauptsatz, Moersch)
Alters' Antwort ist dann: "Ich bin kein Experte in Zellbiologie, Sie auch nicht. Aber sobald ihre Meinung in 'Cell' erscheint, lese ich sie mir durch."
Das Problem, dieser Schwachsinn wird natürlich nie in 'Cell' erscheinen. Das ist zwar eine Glorifizierung des peer-review, aber es hält die wissenschaftlichen Kriterien und Übereinkünfte hoch, die diese Kreationisten austauschen wollen. Und die Leute gehen ihm nicht weiter auf den Sack, weil sie auch wissen, dass sie ihren Mist zwar als Buch rausbringen können, aber nicht durchs peer-review Verfahren.
Wer sich mit deutschen Kreationisten kloppen will, kann das gerne im studivz tun - ist aber hoffnugslos!

der kleine bruder von 9/11

Tja, was war da heute in Montreal auf der Ave. du Parc los??? Mit Lucas und Maren war ich auf dem Weg zum TamTam am Fuß des Mont Royal, als wir ein Flugzeug ziemlich dicht über uns hörten... etwas tief.... Als wir ein paar Minuten später am TamTam ankamen, kamen schon die ersten Polizeiwagen die Strassen runtergerast, um die Strasse zu sperren. Das Flugzeug war wirklich auf der Ave. du Parc gelandet. Während der Rush-Hour und ohne ein Auto zu beschädigen! Auch das Flugzeug sieht noch relativ intakt aus. Nur die Reifen waren platt.



Auf jedenfall ein krasse Start in einen eigentlich ruhigen Nachmittag mit Musik, Sonne und viel Zeit zum chillen. Ein paar von den Holländern waren näher am Geschehen und haben das Flugzeug landen gesehen. Wir waren wohl eine Metro bzw. einen Crepes zu spät.
Als die Strasse schon über ne Stunde geperrt war und wir auf dem Weg zum Footballplatz um die Ecke waren, kamen zwei Ischen in nem dicken Mercedes Coupe angebraust. Vor dem Absperrband haben sie dann etwas ratlos gestoppt. Wie sie dahin kamen ist mir ein Rätsel, denn alle Autos wurden weiter unten umgeleitet. Egal, auf jedenfall mussten die Grazien erstmal fett hupen. Als niemand reagiert ist eine der Tussen zum nächsten Polizisten gestöckelt und der hat die arroganten Schnepfen doch tatsächlich durchgewunken. Wir waren alle sehr enttäuscht!

Aber zurück zum TamTam; jeden Sonntag treffen sich im Park Trommler aus der ganzen Stadt und spielen zusammen. Heute waren ca. 40 Leute mit Drums am Start und haben ordentlich gerockt. Ne menge Leute haben auch dazu getanzt und ich wette einige haben es auch in einen Trancezustand geschafft. Auf jedenfall kann ich all die alten Kulturen mit ihren spirituellen Tänzen und Trommeln gut verstehen. So ein Trommelfeuerwerk geht schon gut ab.

Etwa 300m von den Trommlern entfernt gibts ne kleine Lichtung im Wald, wo wir merkwürdige Gestalten trafen, die sich mit allerlei Holz / Schaumstoffwaffen kloppten. Einige hatten auch ihre gesamte Ritterrüstung angelegt... Das wär was, nicht Lukas?! Wie sich die Leute aus den 2 Teams unterscheiden konnten, ist mir ein Rätsel. Komischerweise waren es auch nur Jungs, die sich da rittermäßig im Wald prügelten.

Nach soviel Aufregung war es Zeit für etwas Besinnlicheres. Also auf zum Oratoire St. Joseph! (Nach einem kurzen Zwischenstop am Footballplatz) Bis vor kurzem dachte ich, das Oratoire wäre ein Art Oratorium, sprich Konzertsaal. Aber nein es ist eine riesige Kirche, errichtet um die vielen Wunderheilungen unter Obhut des Bruder André zu danken. Auf jedenfall ein riesiger protziger Bau am anderen Ende des Mont Royal. Zur Kirche führen 99 Stufen, die man am besten auf den Knien erklimmt und auf jeder Stufe einen Rosenkranz betet - für maximalen Heilerfolg. Oben gabs (zumindest früher) Öl des Hl. Joseph zum einreiben der Knie oder anderer schmerzender Gliedmaßen. Heute kann man die Kirche bewundern, den Ausblick über die Stadt genießen und für die Seligsprechung des Bruders André unterschreiben.
Nachdem wir den spektakulären Sonnenuntergang genossen hatten, machten wir uns auf dem Heimweg. Auf jedenfall ein guter Abschluss des Wochenendes. Morgen geht die Uni wieder los, da heißt es früh aufstehen und fit sein ;)

September 06, 2006

Die Akademie

Mittlerweile ist Mittwoche und ich hab alle Vorlesungen zumindest einmal besucht. Wobei ich mir noch nicht ganz sicher bin ob ich A&O "Human Factors Research" belegen soll oder nen Statistikkurs zu HLM und so. Aber da halt ich's mit den Bayern: Schau'n mer mal.
Auf jedenfall werde ich auch mit meinem Minimalprogramm von 4 Kursen / 12 Credits maximal bedient sein. Jeder Kurs hat 2 oder 3 Vorlesungen pro Woche, manche noch ne Art Tutorium dabei. Dann gibt es fast immer ein sogenanntes "Course Pack" á 40-50 $ mit je 150-300 Seiten an Papern und anderen lesenswerten Schriftstücken. Meist ist für jede Vorlesung ein Paper dabei, d.h. theoretisch müsste man jeden Tag 2 Paper lesen. Wobei ich mich ernsthaft frage, wann ich all die spannenden Artikel lesen soll. Naja, die Nächte werden ja hier lang und dunkel, und mehr als 4 Stunden Schlaf braucht ja auch kein Mensch ;) Aber ich denke nicht dass man alles lesen muss um die Klausuren zu bestehen. Die Frage ist dann, welche Rosinen man sich rauspickt.
Zu den Inhalten kann ich noch nicht viel sagen, da die meisten Profs in der ersten Stunde nen groben Überblick gegeben haben und viel Organisatorisches geklärt haben. Wie in D halt auch.

So, nun genug Unikrimskrams.... Die letzten Tage hatte ich die Wohnung für mich allein, weil meine Mitbewohnerin zu ihren Eltern gefahren ist. Hatte aber nicht soviel davon, weil ich eigentlich nur zum Schlafen nach Hause gekommen bin und die meiste Zeit auf dem Campus unterwegs war.
Heute abend gehe ich zur Sitzung des McGill Outdoor Clubs. Die Veranstalten reglmäßig Hikes und Klettertouren in der Umgebung. Ausserdem gibts nen Ausrüstungsverleih. Hoffentlich komme ich während des anbrechenden Herbstes noch zu ein paar schönen Touren.

September 04, 2006

How to survive Science Frosh 2006

Heute ist in Kanada "Labour Day", d.h. ich hab endlich wieder Zeit zum schreiben und einige Geschäfte, die Uni und ne Menge Cafes haben heute zu. Da mein Internetanschluss in der WG noch nicht funktioniert habe ich mich also auf die Suche nach einen offenen WLAN gemacht und bin bei Starbucks gelandet. Anscheinend hatten 16 Notebooks (davon 5 Macs) die gleiche Idee. Auf jedenfall sieht es hier nicht gerade aus wie ein Cafe, eher wie ne Netzwerkparty.

Science Frosh 2006 war leider so wie ich befürchtet hatte: Ein großes Besäufnis von 18jährigen Erstis die frisch von der High-School in Toronto oder New England kommen. Nach 4 Minuten "Spass" und Animation habe ich beschlossen, die Teilnahme an fast allen Programmpunkten zu knicken. Wir waren in der großen Sporthalle, und mit Gebrüll, Wasserpistolen und ein kräftigen Fahne kamen die Groupleader auf uns zu gestürmt und versuchten die Party zu starten. Es gab lustige Trinksprüche wie:

"I don't know if it's all true,
but management can't hold a brew.
I don't know, but it's alright,
Science students roll all night"

Die Reime auf Law und Arts habe ich vergessen. Mein Favorit ist aber immer noch:

"3 cheers for fucking:
- McGill! McGill! McGill!
3 cheers for McGill:
- fuck! fuck! fuck!"

Dermaßen auf die Party eingestimmt und mit etwas Bier und Pizza gestärkt, ging es dann ab ins 737. Der Club ist in den obersten Etagen des höchsten Wolkenkratzers untergebracht und bietet eine fantastische Aussischt von der Dachterrasse. Das war auch schon das einzig Tolle an dem Schuppen - aber es war den Besuch wert.
Am Freitag habe ich dann den Carnival Day (mit Hüpfburgen, Football und wieder unbegrenzt Freibier) verpasst. Stattdessen haben wir mit ein paar anderen Austauschstudis Crepes gemacht und geplauscht. Am Samstag abend bin ich dann nochmal zum International Food Fair Dinner zum Frosh gegangen. Es gab ordentliche Chinaküche und etwas TexMex. Danach ging es in CongoBong (oder so). Wieder nen Club mit Dachterrasse und netter Ecke zum chillen. Die Musik war auch nicht so mein Fall (Sean da Paul und HipHop). Aber alles in allem ein netter Abend, da ich einen Holländer und nen Ami vom ersten Tag wiedergetroffen hab.
Also Frosh kann man super einfach überleben - Einfach nicht hingehen.

So das war schon ne ganze Menge. Die nächsten Tage gibts bestimmt nicht soviel spannendes, da die Uni morgen losgeht. Mal sehen wie anstrengend die Kurse hier werden. Bis auf einen Neurophysiokurs hab ich alles belegen können, was ich wollte. Der Kurs ist eigentlich voll, aber da ich nur ein Semester hier bin, komme ich vielleicht noch rein. Schaun mer mal.

Heute Abend ist der letzte Abend des Filmfestivals hier. Ich werde mir mit ein paar Leuten "Nikita" von Luc Besson anschauen. Der ist auf Englisch, viele Filme gab es nur auf Französich oder mit französischen Untertiteln. Letzte Woche habe ich "So lange du hier bist" (dt.) gesehen und kann euch nur abraten ihn anzuschauen. Die letzte halbe Stunde hab ich geschlafen und die erste Stunde war auch nicht spannend. Die Story ist eigentlich nur: Ein alter Mann verliebt sich in einen Callboy und backt einen Kuchen.

Damit schließe ich für heute und werde mich demnächst mit den ersten akademischen Eindrücken melden.