September 04, 2006

How to survive Science Frosh 2006

Heute ist in Kanada "Labour Day", d.h. ich hab endlich wieder Zeit zum schreiben und einige Geschäfte, die Uni und ne Menge Cafes haben heute zu. Da mein Internetanschluss in der WG noch nicht funktioniert habe ich mich also auf die Suche nach einen offenen WLAN gemacht und bin bei Starbucks gelandet. Anscheinend hatten 16 Notebooks (davon 5 Macs) die gleiche Idee. Auf jedenfall sieht es hier nicht gerade aus wie ein Cafe, eher wie ne Netzwerkparty.

Science Frosh 2006 war leider so wie ich befürchtet hatte: Ein großes Besäufnis von 18jährigen Erstis die frisch von der High-School in Toronto oder New England kommen. Nach 4 Minuten "Spass" und Animation habe ich beschlossen, die Teilnahme an fast allen Programmpunkten zu knicken. Wir waren in der großen Sporthalle, und mit Gebrüll, Wasserpistolen und ein kräftigen Fahne kamen die Groupleader auf uns zu gestürmt und versuchten die Party zu starten. Es gab lustige Trinksprüche wie:

"I don't know if it's all true,
but management can't hold a brew.
I don't know, but it's alright,
Science students roll all night"

Die Reime auf Law und Arts habe ich vergessen. Mein Favorit ist aber immer noch:

"3 cheers for fucking:
- McGill! McGill! McGill!
3 cheers for McGill:
- fuck! fuck! fuck!"

Dermaßen auf die Party eingestimmt und mit etwas Bier und Pizza gestärkt, ging es dann ab ins 737. Der Club ist in den obersten Etagen des höchsten Wolkenkratzers untergebracht und bietet eine fantastische Aussischt von der Dachterrasse. Das war auch schon das einzig Tolle an dem Schuppen - aber es war den Besuch wert.
Am Freitag habe ich dann den Carnival Day (mit Hüpfburgen, Football und wieder unbegrenzt Freibier) verpasst. Stattdessen haben wir mit ein paar anderen Austauschstudis Crepes gemacht und geplauscht. Am Samstag abend bin ich dann nochmal zum International Food Fair Dinner zum Frosh gegangen. Es gab ordentliche Chinaküche und etwas TexMex. Danach ging es in CongoBong (oder so). Wieder nen Club mit Dachterrasse und netter Ecke zum chillen. Die Musik war auch nicht so mein Fall (Sean da Paul und HipHop). Aber alles in allem ein netter Abend, da ich einen Holländer und nen Ami vom ersten Tag wiedergetroffen hab.
Also Frosh kann man super einfach überleben - Einfach nicht hingehen.

So das war schon ne ganze Menge. Die nächsten Tage gibts bestimmt nicht soviel spannendes, da die Uni morgen losgeht. Mal sehen wie anstrengend die Kurse hier werden. Bis auf einen Neurophysiokurs hab ich alles belegen können, was ich wollte. Der Kurs ist eigentlich voll, aber da ich nur ein Semester hier bin, komme ich vielleicht noch rein. Schaun mer mal.

Heute Abend ist der letzte Abend des Filmfestivals hier. Ich werde mir mit ein paar Leuten "Nikita" von Luc Besson anschauen. Der ist auf Englisch, viele Filme gab es nur auf Französich oder mit französischen Untertiteln. Letzte Woche habe ich "So lange du hier bist" (dt.) gesehen und kann euch nur abraten ihn anzuschauen. Die letzte halbe Stunde hab ich geschlafen und die erste Stunde war auch nicht spannend. Die Story ist eigentlich nur: Ein alter Mann verliebt sich in einen Callboy und backt einen Kuchen.

Damit schließe ich für heute und werde mich demnächst mit den ersten akademischen Eindrücken melden.